Einleitung
Vor einiger Zeit habe ich mich mit zwei jungen Briefmarkensammlern unterhalten, die pure
Begeisterung über ihr tolles Hobby versprühten.
Ich meinte, daß ich es auch als schönstes Hobby der Welt betrachte. Nur, schränkte ich ein,
daß man das heute leider nur noch relativ selten höre.
Aus der dann gestellten Frage „Warum“, entwickelte sich ein interessantes Gespräch.
Ich meinte, weil die meisten Sammler unglaublich viele und auch grobe Fehler machen, und der
anfängliche Spaß bald zum Frust wird.
Versteh´ ich nicht, Fehler kann man doch vermeiden?
So einfach ist es nicht. Es gab nie eine sammlerbezogene Anleitung zum Briefmarkensammeln,
also macht jeder gutgläubig und unkritisch das, was alle machen. Erst, wenn das „Kind in den
Brunnen gefallen“ ist“, also viel zu spät, erkennen sie, daß es Fehler waren oder sind.
Und warum sagt ihnen niemand, was das für Fehler das sind?
Weil die, die es sagen sollten, an und mit diesen Fehlern sehr gut verdienen und wollen, daß
alles so bleibt – und, leider, die, die es sagen, auch nur wollen oder können, immer nur wenige
Zuhörer erreichen.
Was sind das für Leute, die die Sammler so „über den Tisch ziehen“?
Das sind fast all die, die Dir irgend etwas verkaufen wollen und die, die gegen einen
regelmäßigen Beitrag vorgeben, deine Interessen zu vertreten. Das sind Händler, Briefmarken-
Zeitschriften, Zubehör- und Kataloghersteller und Verbände – und, man glaubt es nicht, auch
viele Sammler. Sie alle zusammen bilden die sogenannte Briefmarkenlobby, die gemeinsam auf
unheimlich geschickte und täuschende Art nur ihren eigenen Vorteil suchen – und das zum
Nachteil der Briefmarkensammler.
Die Briefmarkensammler haben heute leider keine Interessenvertretung, keine Lobby.
Wie kann man es dann schaffen, trotzdem Spaß an diesem Hobby zu finden?
Ganz einfach: selbst denken, sich nicht „manipulieren“ lassen, Fehler erkennen und vermeiden,
einfach konsequent handeln.
Muß man das alles erst durch eigene schlechte Erfahrungen erkennen oder gibt es
Möglichkeiten, von den Erfahrungen anderer zu lernen, Fehler zu vermeiden?
Wie schon gesagt, es gab bis heute keine Anleitung zum Briefmarkensammeln, die das Wohl
der Sammler im Auge hatte, alles ist auf „verschweigen“, „tarnen“ und „täuschen“ ausgerichtet.
Als lebenslanger Sammler will ich mit diesem Leitfaden versuchen, teils sehr vertieftes Wissen
zu vermitteln, versuchen aufzuzeigen, wie, vor allem wie unehrlich dieser Markt tickt, wie man
richtig sammelt, welche Fehler man machen kann, was man unbedingt vermeiden, was
beachten sollte, wo die Fallstricke liegen – und vor allem begründen warum.
Mein ursprünglicher Plan war, eine kurze und knackige „Anleitung zum Briefmarkensammeln“
zu schreiben, überschaubar, klar und schnell lesbar.
Das erste, und gar kein so schlechtes Ergebnis war eine einfache Zusammenstellung von
Fehlern bzw. Ratschlägen, die ich der Einfachheit halber „20 Gebote für Briefmarkensammler“
nannte.