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Briefmarken-Ratgeber
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Die Geschichte der Briefmarke
Am 1. Mai 1840, also schon vor über 170 Jahren, wurde in England die erste Briefmarke der Welt verausgabt: die „One Penny Black“. Erst mehr als 9 Jahre später, am 1. November 1849, folgte die erste „deutsche“, der „schwarze Einser“ des damaligen Königreichs Bayern.
Es folgte ein unvergleichlicher Siegeszug rund um die ganze Welt.
Die schlichte Ursache, auch jeder weiteren Entwicklung, war nichts anderes als Rationalisierung, denn Briefe und Pakete wurden ja auch schon vorher versandt. Erst mit Kutschen, später mit der Eisenbahn, mit Schiffen, ab Ende des 19. Jahrhunderts auch mit Automobilen und Bussen und schließlich mit Luftschiffen und Flugzeugen.
Saarland MiNr.291 (Stichtiefdruck) Postkutsche aus längst vergangener Zeit
Die Menschen wurden mobiler, der Handel expandierte, weitete sich ständig aus, Entfernungen „schrumpften“ und logisch, das „Postaufkommen“ nahm erheblich zu.
Da war es irgendwann nur noch ein kleiner Schritt zur Briefmarke, mit deren Kauf der Kunde sich das Recht auf eine bestimmte Leistung, z.B. den Transport und die Zustellung eines Dokuments erkaufte. Zu Beginn noch ohne Zähnungslöcher, also ohne „Trennungshilfe“, wurde eine solche Briefmarke mit einer Schere aus einem Bogen ausgeschnitten, auf das Postgut geklebt und dann, anfangs mit einem Federstrich, also mit Tinte, später mit speziellen Stempeln entwertet.
Zu den anfänglichen Motiven „Ziffern“ und „Wappen“ kamen bald die Abbilder der „Regierenden“. Erst viel später wurden die Motive vielfältiger, ließen Sorgen und Nöte, aber auch technische und politische Entwicklungen erkennen, ehrten verdiente Menschen.
Vor allem die technische Entwicklung und die daraus resultierenden Möglichkeiten begleiteten die Briefmarke von Anfang an. Über Briefmarkenheftchen zur Bevorratung, Rollenmarken für einen rationellen Schalterbetrieb zu Automatenmarken, selbstklebende Briefmarken und der vom Computer ausgedruckten „Briefmarke“ war es ein vorbestimmter, ein logischer Weg.
Von Beginn an begeisterte die Briefmarke einen großen Kreis von Menschen, denn wie sonst wäre es möglich, daß es noch heute so viel wunderbare Zeugnisse aus dieser Vergangenheit gibt?
Allerdings nicht nur wunderbare. Eine unüberschaubare Menge qualitätslosen, also nicht sammelwürdigen Materials, z.B. Marken mit nicht prüfbaren Stempeln überschwemmt den Welt-Briefmarkenmarkt.
Uninformierten Sammlern „dreht“ man solch wertlose Stücke zu „Sonder- und Schnäppchenpreisen“ an und ich werde die Feststellung noch häufig wiederholen, daß es in der Philatelie keine Sonderangebote gibt. Sammelwürdige Briefmarken haben ihren Preis, beste Objekte einen hohen oder gar exorbitanten. Dagegen sind sammelunwürdige Briefmarken und damit alle Sonderangebotswaren wertlos, nicht wieder verkäuflich und damit um 100 % zu teuer. Kein Händler, kein Auktionshaus wird diese Marken je zurückkaufen wollen.
Bei den ersten, also den klassischen Briefmarken ist die Mindestanforderung ein komplett erhaltener Rand, je breiter um so besser.
Bei gestempelten Marken kommt dann noch der Anspruch auf einen auf jeden Fall lesbaren und damit prüfbaren, wenn möglich besonders schönen, klaren, zentrierten und zeitgerechten Stempel hinzu. Solche Marken sind sehr gesucht und entsprechend teuer, die bekommt man nie im Angebot.
Vieles hier Gesagtes basiert auf Erkenntnissen zu deutschen Briefmarken, das meiste läßt sich jedoch auf alle Briefmarken aller Zeiten und Länder übertragen.